Hoffen auf Wetter, das keiner haben will

Für ein paar Jahrzehnte reicht der Stoff im ältesten Salzbergwerk Baden-Württembergs noch

  • Lena Müssigmann, Haigerloch
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Tag für Tag wird Salz aus dem Berg bei Haigerloch gesprengt - für den Winterdienst. Doch bislang wird es nicht gebraucht.

Ein dunkler Schlund, der Lastwagen verschluckt, das ist das Portal zum Clarastollen. Durch das eiserne Tor, verziert mit Bergmannshämmern, geht es - Glück auf! - einen Kilometer hinein in das älteste aktive Salzbergwerk Baden-Württembergs, einer von acht aktiven Salzstollen in Deutschland.

Die Scheinwerfer zerschneiden die Dunkelheit. Es ist kühl, die Luft trocken. Je weiter es hinab geht, desto mehr verliert sich das Gefühl für Ort und Zeit. 100 bis 150 Meter unter der Erde bei Haigerloch-Stetten auf der Schwäbischen Alb liegt ein riesiges Salzvorkommen, in dem seit bald 160 Jahren Steinsalz, Natriumchlorid, als Streusalz abgebaut wird - etwas gräulich, weil es nicht ganz so rein ist wie das Salz in der Küche.

Die milden Temperaturen zu Beginn dieses Winters machen den kaufmännischen Leiter des Salzbergwerks, Frank Joppen, nervös. »Wir sind auf einen guten Winter angewiesen«, sagt er. Ein guter Winter, das bedeutet für ihn: tagsüber Nie...


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