Renzi kritisiert deutsche EU-Dominanz

Italiens Ministerpräsident: »Europa muss 28 Ländern dienen, nicht nur einem« / Kritik auch an von Berlin durchgesetztem Stopp der South-Stream-Pipeline: »Wer entscheidet hier eigentlich?«

Berlin. Italiens sozialdemokratischer Premier Matteo Renzi hat die deutsche Vorherrschaft in der EU kritisiert. »Europa muss 28 Ländern dienen, nicht nur einem«, sagte Renzi gegenüber der »Financial Times«. Er äußerte sich mit Blick auf das Abschneiden von Podemos in Spanien und auf die von Merkel durchgesetzte Kürzungspolitik. »Ich weiß nicht, was mit meinem Freund Mariano passieren wird. Aber ich weiß, dass diejenigen, die als treue Anhänger einer Sparpolitik ohne Wachstum in vorderster Front standen, ihre Jobs verloren haben.«

Renzi sagte, er glaube, mehr Glaubwürdigkeit als Kritiker der deutschen EU-Dominanz zu haben, da Italien Bereitschaft gezeigt habe, den Kurs der »Strukturreformen« umzusetzen, die innerhalb der europäischen Krisenpolitik als Heilmittel gelten - und zugleich stark umstritten sind. Früher hätten die Leute Grimassen geschnitten, wenn sich ein italienischer Spitzenpolitiker zu Wort gemeldet habe. Diese Ära se...


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