Erst Rosinen-, dann Atombomber

US-Regierung gab nukleare Ziellisten ihres Luftkommandos im Kalten Krieg frei - sie zeigen eine kühle Planung des Grauens. Und dass Angela Merkel nicht Kanzlerin geworden wäre

Die George-Washington-Universität veröffentlichte am Dienstag eine Studie über die atomare Zielplanung der US Air Force in den 50er Jahren. Die US-Regierung hat die Dokumente kürzlich freigegeben.

Die ausgewerteten 800 Seiten verändern nicht grundsätzlich die Sicht auf den Irrsinn des Kalten Krieges. Wohl aber geben sie einen zusätzlichen Einblick in das politisch gewollte perfide Denken der US-Generalität. Die Dokumente wurden im Jahr 1956 ausgearbeitet und nach der US-Erstschlagskapazität von 1959 berechnet.

Da es im Kalten Krieg mehrfach Spitz auf Knopf stand zwischen den Supermächten, hätte es leicht passieren können, dass es nie eine Kanzlerin Angela Merkel gegeben hätte. Denn zu den mit US-Atombomben zu belegenden Orten gehörte die Kleinstand Templin. Hier verbrachte die heute angeblich mächtigste Frau der Welt ab 1957 ihre Kindheit. 1961 wurde sie eingeschult. Zwei Jahre zuvor stationierte die UdSSR in Vogelsang bei Templin für kurze Zeit erstmals atomar bestückte Raketen. Reichweite 1200 Kilometer. Davon erfuhren die USA womöglich über den BND früher etwas als die DDR-Führung von ihren Verbündeten. Jedenfalls stand ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.