Die Schattenseiten der Seefahrt

Die Galerie im Turm präsentiert Arbeiten des estnischen Medienkünstlers Ivar Veermäe

  • Manuela Lintl
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Hinter dem titelgebenden sanften Gruß, »Tender Salute«, steckt in Wahrheit ein Koloss des Meeres, ein über 95 000 Tonnen schweres, 234 Meter langes Frachtschiff, das 2010 vom Stapel lief. Seitdem durchkreuzt der unter der Flagge der Marshallinseln registrierte Handelsfrachter die Weltmeere. Dass es das Schiff wirklich gibt, lässt sich schnell auf der Internetseite www.marinetraffic.com überprüfen: Derzeit ist der Riese unterwegs vom japanischen Hafen Osaka nach Whiting in Australien. Die Praxis, Schiffe in offenen Registraturen anzumelden, die nicht ihrer tatsächlichen Nation entsprechen, dient Investoren oder Besitzern dazu, viel Geld zu sparen, denn sie ermöglicht es, Bestimmungen zum Schutz von Arbeitnehmern und Umwelt ganz einfach zu umgehen.

Wie könnte man überzeugender in einem einzigen Gegenstand symbolisch die Auswirkungen von globalem Handel, weltweiten Finanzflüssen und milliardenschweren Betrügereien mithilfe von Steueroasen...


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