Cannes, Venedig, meinetwegen auch Rom

Einmal unterdurchschnittlich, einmal seltenes Gespür für prägnante Charakterisierungen: Matthias Dell über die Tatorte »Benutzt« und »Wer bin ich?«

  • Matthias Dell
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

In Wahrheit ist die ARD-Sonntagabend-Krimikoordination (zuständig: Gebhard Henke, WDR) ein ausgeklügeltes System: Es war unbedingt notwendig, wenn nicht genialisch oder gar sardonisch, am vergangenen Samstag die unterdurchschnittliche, völlig generische Kölner Folge »Benutzt« zu zeigen, damit am Sonntag alle wissen, wovon in dem Wiesbadener Tatort »Wer bin ich?« (HR-Redaktion: Liane Jessen, Jörg Himstedt) die Rede ist, wenn Martin Wuttke (Martin Wuttke) in den Wohnwagen von Wolfram Koch (Wolfram Koch) stürmt, um sich im Beisein von Ulrich Tukur (Ulrich Tukur) über einen Dialog zu beschweren.

Der stammt aus einem fiktiven Frankfurter »Tatort«, an dem Koch in seiner Rolle als Kommissar Paul Brix gerade dreht. Wuttke liest die Szene vor, Koch konzediert, dass der Dialog etwas Pep, mehr Witz vertragen könnte, woraufhin Wuttke in schönste René-Pollesch-Verzweiflung ausbricht: »Ein bisschen Pep? Leute, das ist gar nix. Das hat doch null...


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