An den Ufern der Nacht

Abschiedskonzert der Puhdys in Berlin

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Um genau 19.55 Uhr macht Jürgen Karney eine Ansage. Dies sei das letzte Solo-Konzert der Puhdys, das das MDR-Fernsehen aufzeichne und am 13. Februar sende. Um Punkt 20 Uhr (fast auf die Sekunde genau) beginnen die Puhdys mit dem Ende ihrer fast ein halbes Jahrhundert andauernden Bandgeschichte. Welche Rockband der Welt täte das und auch noch am Neujahrstag, wo man sich üblicherweise von der Silvesternacht erholt? Aber die Puhdys haben ihr eigenes Ethos als Berufsmusiker; kein Wunder, dass man Frontmann Dieter Birr »Maschine« nennt. Sie waren immer harte Musikarbeiter, präzise wie ein Uhrwerk, niemals Skandale, aber auch niemals Rebellion.

Die Puhdys spalteten seit ihrer Gründung (das erste Konzert fand 1969 in Freiberg statt) die DDR-Jugend. Andere, wie Klaus Renft und seine Band, verkörperten unangefochten den Mythos des Subversiven, des wenigstens halben Untergrunds, des immer in der Luft liegenden Verbots. Den Eros des DDR-Rocks fan...


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