Jobcenter fühlt sich von Erwerbslosen überwacht

Auf Druck ihrer Mitglieder geht ver.di in der Ruhrgebietsstadt Herne auf Distanz zu einer kritischen Erwerbslosengruppe

Die Initiative Jobcenter-Watch aus Herne tagte bei ver.di. Doch die Gewerkschaft organisiert auch Mitarbeiter des Jobcenters. Und die machten Druck. Nun flogen die Erwerbslosenaktivisten raus.

Auf der einen Seite: Eine recht erfolgreich arbeitende Initiative, die Missstände im Herner Jobcenter anprangert und Wirkung erzielt, auch dank ihres linken Pragmatismus. Auf der anderen Seite: Der Personalratschef des Jobcenters, dem das nicht schmeckt. In der Mitte: Ein linker ver.di-Funktionär, der die Erwerbslosenaktivisten im Gewerkschaftshaus tagen ließ - und nach Druck des Personalratschef rauswarf.

Jobcenter-Watch Herne heißt die Initiative, die sich nun neue Treffpunkte suchen muss, nachdem Hernes ver.di-Geschäftsführer Norbert Arndt, durchaus kein Gewerkschaftsrechter, sie auf die Straße setzte. »Ver.di schmeißt Jobcenterwatch raus«, kritisierte die »Westdeutsche Allgemeine Zeitung«, und fragte, ob die Gewerkschaft erpressbar sei.

»Wir schauen uns die Einzelfälle an, die zu uns kommen, und benennen dann strukturelle Ursachen der Probleme«, betont Daniel Kleibömer, einer der Erwerbslosenaktivisten. Gegen die Mitarbei...


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