Das trügerische Brechen des Schweigens

Gericht befragt mutmaßliche Terroristin Beate Zschäpe erst in der kommenden Woche / Thüringer NSU-Ausschuss prüft Verbindungen der Neonazis zum organisierten Verbrechen

Die Befragung Zschäpes geht in die nächste Runde. Viel Aufklärung dürfte nach dem ersten Auftritt nicht zu erwarten sein. Da könnte der thüringische NSU-Ausschuss mehr Licht ins Dunkel bringen.

München. Mit viel Prozess-Routine ist das Münchner NSU-Verfahren nach drei Wochen Weihnachtspause fortgesetzt worden. Die Richter verlasen am Dienstag mehrere Listen mit Beweismitteln, um sie als Beweis in das Verfahren einzubringen. Außerdem verkündeten sie Entscheidungen zu zahlreichen Beweisanträgen.

Zu einer Befragung der Hauptangeklagten Beate Zschäpe oder des Mitangeklagten Ralf Wohlleben kam es dagegen nicht. Zschäpes Verteidiger Mathias Grasel hatte die mutmaßliche Rechtsterroristin am Vortag in der Untersuchungshaft besucht. Anschließend teilte er mit, Zschäpe und er seien auf die Beantwortung von Fragen vorbereitet. Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl betonte jedoch am Dienstag in der Verhandlung, es bleibe »bei dieser Abfolge: Wohlleben, dann Zschäpe voraussichtlich erst nächste Woche«.

Das Gericht gewährte Wohlleben jedoch einen Tag Aufschub. Einer seiner Verteidiger habe »Besprechungsbedarf« mit seinem Mandan...


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