Lernen mit gesunden Patienten

An der Berliner Charité üben Medizinstudenten den Ernstfall in der Notaufnahme

In der Notaufnahme muss es schnell gehen. Damit Ärzte auf Schlimmstes vorbereitet sind, proben sie in gespielten Situationen. Es geht um beides - medizinisches Handwerk und menschlichen Umgang.

Der Patient hat eine klaffende Wunde an der Stirn. Trotzdem hält es ihn kaum auf der Liege in der Notaufnahme. Er spricht wirres Zeug, spielt mit seinem Handy und versucht immer wieder, »zur Party zu gehen«, wie er sagt. Nur mit gutem Zureden können die »Ärzte« ihn überzeugen, die Nacht auf der Station zu verbringen. Sie haben damit ihren Test bestanden. Denn es geht nicht um einen wirklichen Ernstfall, sondern um eine Übung für Medizinstudenten an der Berliner Charité. »Team Dr. House« heißt die Gruppe in Anspielung auf die bekannte US-Fernsehserie.

Die Arbeit mit gestellten Situationen, die sogenannte Simulationsmedizin, wird in der Aus- und Fortbildung von Ärzten immer wichtiger. Universitäten und Krankenhäuser proben für Notaufnahme und schwere Fälle im OP zunehmend mit Simulanten, Dummys und Computerprogrammen. In der Charité etwa müssen sich Studenten mit Stresssituationen und widerspenstigen Patienten auseinandersetzen - wie bei ...


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