Eine Linie bis zu Stalins Terror?

Thankmar von Münchhausens Erzählung über die Pariser Kommune

Thankmar Freiherr von Münchhausen hat ein Buch über die Pariser Kommune von 1871 geschrieben Raul Zelik hat es gelesen und kommt zu dem Urteil: »Ein bürgerliches Buch, das die Kommune 
für ein schreckliches
Ereignis hält.«

Die 72 Tage während des preußisch-französischen Kriegs 1870/71, in denen sich die Bevölkerung von Paris gegen die bürgerliche Regierung und den Friedensschluss mit Bismarck erhob, zählen zu den großen Mythen der Linken. Für die parteikommunistische Bewegung war die Kommune die erste von Arbeiter und Arbeiterinnen geführte Revolution und damit ein Vorläufer der sozialistischen Staatengemeinschaft. Der libertären Linken hingegen gilt sie als historischer Beweis dafür, dass sich eine Gesellschaft mit Räten unmittelbar und ohne Staatsmacht selbst regieren kann.

Thankmar von Münchhausen würde wohl eher der erste Lesart zustimmen, hält die Kommune aber genau aus diesem Grund für ein schreckliches Ereignis. Der ehemalige Paris-Korrespondent der »FAZ« hat ein gründlich recherchiertes Buch vorgelegt, in dem er die Entwicklung hin zur Kommune minutiös nachzeichnet: von der sozialen Spaltung der Stadt, die unter Baron Haussmanns urbanistisch...


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