Sachsen: Tillich der Pegida-Zuhörer

Ministerpräsident des Freistaates will Flüchtlinge zu Integrationsmaßnahmen »zwingen« / Politik sei zu »idealistisch an die Flüchtlingskrise« herangegangen / Übergiffe von Köln zeigten anderes Menschenbild / LINKE: Tillich lenkt von eigenem Versagen ab

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Blauäugig sei man an die Flüchtlingsfrage herangegangen, erzählt Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) in einem Interview mit der Tageszeitung »Welt«. »Wir sind in den vergangenen Monaten zu idealistisch an die Flüchtlingskrise herangegangen«, so Sachsens Landesvater. Mit dieser kritischen Selbsteinschätzung meint Tillich mitnichten dem Umgang seiner schwarz-roten Koalition mit den Rassisten von Pegida, auch nicht Sachsens statistische Spitzenposition bei der Zahl fremdenfeindlicher Übergriffe, die der Freistaat sich vor allem durch Wegschauen und Kleinreden des wachsenden Rassismuses im Land erarbeitet hat, wie die Opposition immer wieder kritisierte.

Tillich äußert diese Selbstkritik mit Blick auf die Übergiffe auf Frauen in Köln in der Silvesternacht. »Wir haben von hervorragend ausgebildeten Flüchtlingen gesprochen, die unser Land weiterbringen werden. Wir haben allen Flüchtlingen unterstellt, sie würden nach ihre...


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