Ins Gedächtnis eingebrannt

Eva Schloss blickt zurück auf einen Tag in Amsterdam 1944

  • Ulrich Völkel
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Einer der beeindruckendsten Sätze, den ich von Eva Schloss gehört habe, lautet: »Ich wollte an Gott glauben, aber Gott war nicht da.« Am 11. Mai 1944 ist sie, eine geborene Geiringer, an ihrem 15. Geburtstag in Amsterdam von Nazischergen verhaftet und wie ihre Eltern und ihr Bruder Heinz nach Auschwitz deportiert worden. Ihr »Verbrechen« bestand darin, dass sie Juden waren. Wenige Wochen später erging es ihrer Freundin Anne Frank ähnlich.

Eva und ihre Mutter haben das Grauen überlebt; Anne Frank, ihre Schwester und ihre Mutter nicht, ebenso nicht Evas Vater und ihr Bruder. Das Tagebuch der Anne Frank endet mit ihrer Verhaftung. Wir wissen nicht, wie es ihr bis zu ihrem viel zu frühen Tod ergangen ist. Eine, die erzählen kann, was die Menschen im Konzentrationslager durchmachen mussten, war Eva, die den Holocaust überlebt hat. Nach ihrer Befreiung durch sowjetische Soldaten wollte sie erzählen, die ungeheure Last loswerden - aber e...


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