Hinweis auf Missbrauch missachtet?

  • Hagen Jung, Schwerin
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Inwieweit versagte das Schweriner Jugendamt, als es erste Informationen über sexuellen Missbrauch im Verein »Power for Kids« erhielt? Damit befasst sich nun ein Sonderausschuss.

Einstimmig hat die Schweriner Stadtvertretung ein Untersuchungsgremium eingesetzt, das die Frage klären soll: Weshalb hat das Jugendamt nicht schneller reagiert, als erste Informationen warnten: Der Mitgründer und Tanzgruppenleiter des Treffs »Power for Kids« im Plattenbau-Stadtteil Mueßer Holz vergehe sich an Kindern und Jugendlichen. Der 41-Jährige ist des zum Teil schweren sexuellen Missbrauchs in 62 Fällen angeklagt. In den bisherigen Verhandlungen hat er zugegeben, sich an 15 Jungen vergangen zu haben, sein jüngstes Opfer war sieben Jahre alt.

Versäumnisse mit bösen Folgen werden dem Jugendamt nicht zum ersten Mal vorgehalten. Zu frisch ist noch die Erinnerung an die fünfjährige Lea-Sophie, die 2007 im Schweriner Plattenbauviertel Lankow verhungert war. Obwohl die Großeltern mitgeteilt hatten, Vater und Mutter seien mit der Betreuung des Kindes überfordert, kümmerte sich das Amt nicht hinreichend um das Schicksal der Kleinen. Sie w...


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