Die Angst des Jägers vor der Beute

Die Verhüllung des weiblichen Körpers und die Geschlechtertrennung machen Frauen zu Objekten. Bildung und die Gleichstellung der Geschlechter können Abhilfe schaffen

Die Botschaft des Koran, dass der Mann der Frau überlegen ist, ist die offenkundige Botschaft der menschlichen Geschichte«, urteilte der ägyptische Schriftsteller Abbas Mahmud al-Aqqad in seinem Buch »Die Frauen im Koran«. Diese Überlegenheit zeige sich bereits im Tierreich, wo die Weibchen gezwungen seien, »den Forderungen des Instinkts« der Männchen zu gehorchen. So sei es auch in der menschlichen Gesellschaft: »Die Unterwerfung der Frauen unter die männliche Eroberung ist eine der stärksten Quellen ihrer Lust.«

Al-Aqqad, der 1964 starb, war kein religiöser Hardliner, sondern Antifaschist und Abgeordneter der liberalen Wafd-Partei. Er referierte den Common Sense seiner Epoche - nicht allein in der islamischen Welt, sieht man vom oberflächlichen Bezug auf den Koran ab. Der projizierende Biologismus, die Metapher von Jäger und Beute, die Behauptung, dass es »in der Natur der Frau« läge, sich zu unterwerfen - all das war patriarcha...


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