„Das ist doch utopisch!“ Einführungsworkshop in die Utopie
Der Begriff "Utopie" wird häufig benutzt, wenn jemand das Bestehende in Frage stellt und gesellschaftliche Alternativen aufwirft. Utopien galten nach dem Ende des Realsozialismus als gefährliche Spinnereien. Doch die seit mehr als 500 Jahren existierende Gattung der Utopie hat auch diese Krise überstanden. Denn Utopien waren und sind eine Herausforderung an reine Realpolitik. Solang es diese gibt, werden Utopien zur Analyse, Kritik und Infragestellung des Bestehenden existieren. Zugleich zeigen Utopien auf, dass nichts "alternativlos" sein muss.
Wenn es um Formen, Intentionen und Spielarten der Utopie bzw. des Utopischen geht, so wird es allerdings schnell kompliziert. Das Spektrum reicht von strengen Staatsentwürfen bis zu anarchistischen Utopien in Theorie und Praxis. Es gibt von ökologische, feministische, technikoptimistische und auch dystopische Entwürfe. Es finden sich viele utopische Elemente in realer Geschichte und Gegenwart, von Elementen politischer Systeme über Städtebau bis hin zu alternativen Kommuneexperimenten. Und war nicht auch die DDR zumindest ein kleines bisschen utopisch?
Durch die Digitalisierung, die Gentechnik und die Entwicklung der KI bieten sich für Utopien und Dystopien heutzutage neue Herausforderungen, reale Chancen und Gefahren ...
Kurz: Utopien sind hochaktuell, zugleich fehlen sie teilweise. Oder sind sie schon da und müssen nur bekannter gemacht und diskutiert werden?
Darüber und über diese, ähnliche und viele weitere Fragen wollen wir im Rahmen dieses Utopiesamstags mit euch diskutieren.
Mit: Alexander Neupert und Alexander Amberger
Alexander Neupert, Dr., Philosoph, forscht u.a. zu politischen Utopien, er hat 2015 das Buch Utopie. Vom Roman zur Denkfigur beim Schmetterling Verlag veröffentlicht und 2018 im selben Verlag Konkrete Utopien. Unsere Alternativen zum Nationalismus.
Alexander Amberger, Dr., Politikwissenschaftler, er hat 2014 seine Dissertation über öko-marxistische Utopien der SED-Opposition veröffentlicht und 2015 mit Thomas Möbius den Sammelband "Auf Utopias Spuren" herausgegeben.
Kosten: 15 / erm. 10 Euro (inkl. Essen)
Anmeldung erforderlich