Crack, Krise, Konzeptlosigkeit?
Berlin steht vor massiven Herausforderungen in der Drogen- und Suchtpolitik. Der Konsum von Alkohol, Nikotin, Cannabis, Kokain, aber auch der Missbrauch von Medikamenten und Verhaltenssüchte ziehen sich durch alle Altersgruppen und sozialen Schichten unserer Stadt.
Der Crack-Konsum nimmt zu, bei synthetischen Opioiden wie Fentanyl droht unserer Stadt eine krisenhafte Zuspitzung.
Trotz großer Dringlichkeit gehen die Bemühungen um eine tragfähige landesweite Strategie nur in kleinen Schritten voran. Der vom Regierenden Bürgermeister angekündigte „Mix aus Repression und Prävention“ trägt kaum zur Entspannung der Situation bei. Repression und Verdrängung – wie beim „Görli-Zaun“ – dominieren. Wichtige Projekte der Prävention und Hilfe sind gefährdet, die laufenden Debatten um den Berliner Doppelhaushalt für 2026/2027 zeigen das deutlich.
Wie kommt Berlin zu einer wirksamen, wissenschaftlich gestützten und nachhaltigen Drogen- und Suchtpolitik, die die betroffenen Menschen in den Mittelpunkt stellt? Welche Bedeutung haben Prävention, Schadensminimierung, Integration und Entkriminalisierung jenseits symbolpolitischer Maßnahmen? Und wie können notwendige Hilfesysteme erhalten und gestärkt werden, insbesondere angesichts der aktuellen Kürzungspolitik und zunehmender sozialer Ausgrenzung? Genügen die konzeptionellen Grundlagen für ressortübergreifendes, kluges Handeln?
Diese und weitere Fragen wollen wir mit Vertreter*innen aus Suchthilfe und Verwaltung diskutieren. Wir sind sicher: Ihre praktischen Erfahrungen, politischen Perspektiven und inhaltlichen Visionen für eine moderne, koordinierte Drogen- und Suchtpolitik in Berlin werden dazu beitragen, gute Ansätze für eine solidarische und ehrliche drogenpolitische Gesamtstrategie aufzuzeigen.
Teilnehmende auf dem Podium:
Heike Drees, Fachreferentin für Suchthilfe, HIV/AIDS und Gesundheitsförderung beim Paritätischen Wohlfahrtsverbund LV Berlin e.V.
Astrid Leicht, Geschäftsführerin beim Träger der Suchthilfearbeit Fixpunkt e.V.
Heide Mutter, Landessuchtbeauftragte in der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Pflege und Gesundheit Berlin
Nina Pritszens, Geschäftsführerin beim Verbund für integrative soziale und therapeutische Arbeit gGmbH (vista gGmbH) in Berlin
Moderation: Dr. Klaus Lederer, MdA, Sprecher der Linksfraktion für Drogen- und Sucht- sowie Queerpolitik
Kosten: 2,00 Euro