BAMF sitzt auf bis zu 770.000 offenen Asyl-Anträgen

Behörden-Chef Frank-Jürgen Weise spricht von ersten Erfolgen bei Beschleunigung der Verfahren / Über eine Million Asylanträge sollen 2016 bearbeitet werden / Länder erhöhen Druck auf Flüchtlingsbehörde

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sitzt noch immer auf hunderttausenden unbeabreiteter Asylanträge. Obwohl täglich 6000 Fälle entschieden werden müssten, schafft die Behörde bisher lediglich ein Drittel davon.

Berlin. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) stellt sich auf die Bearbeitung von gut einer Million Asylanträge in diesem Jahr ein. Mit dem angepeilten Personalstand von insgesamt 7300 Mitarbeitern könnten 1,1 Millionen bis 1,2 Millionen Fälle abschließend beschieden werden, sagte Behördenchef Frank-Jürgen Weise am Freitag in Berlin. Er betonte aber, dass er keine Prognose über die tatsächlich nach Deutschland kommenden Flüchtlinge abgeben wolle.

Bei 670.000 bis 770.000 in Deutschland lebenden Flüchtlingen sei noch nicht über den Asylantrag entschieden worden. Dazu gehörten 370.000 Menschen, deren Antrag noch nicht abgearbeitet worden sei sowie zwischen 300.000 bis 400.000, die noch keinen Antrag gestellt haben. Das sei für die betroffenen Menschen »schlimm und nicht akzeptabel« und behindere die Integration.

Weise verwies auf erste Erfolge bei der Beschleunigung der Verfahren. Anfang 2015 habe seine Behörde gut ...


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