Grünenfraktion mit Glyphosat verseucht

  • Wilfried Neiße
  • Lesedauer: 2 Min.
Die sechs Mitglieder der Grünen-Landtagsfraktion haben die Probe aufs Exempel gemacht: In ihren Körpern ließ sich das Pestizid Glyphosat nachweisen.

Ein Selbstversuch hat es an den Tag gebracht: Die Grünen-Landtagsfraktion ist hochgradig mit Glyphosat verseucht. Wie die Fraktion am Dienstag selbst öffentlich machte, wurde bei allen sechs Abgeordneten in einem Urintest eine Belastung des Körpers mit dem Unkrautvernichtungsmittel nachgewiesen. Den niedrigste Wert wies der Abgeordnete Benjamin Raschke auf, was der sich mit seiner vegetarischen Lebensweise erklärte. Zehn mal mehr Glyphosat enthält der Körper von Michael Jungclaus.

»Die Zufallsprobe belegt einmal mehr die sich bereits in Studien abzeichnende massive Hintergrundbelastung der Bevölkerung mit dem Pestizid«, sagte Raschke, der sich noch recht gut auf den Beinen hält. Als umwelt- und agrarpolitischer Sprecher seiner schwer gezeichneten Fraktion fügte er hinzu: »Glyphosat ist ein Pflanzengift, das nicht auf unsere Äcker gehört und schon gar nicht in unsere Körper.«

Rasche räumte ein, dass die Gesundheitsrisiken der Substanz unter Fachleuten umstritten sei. »In den USA wird sie als krebserregend eingestuft«, konnte Fraktionschef Axel Vogel noch matt hinzusetzen. Wie man Vogel verstehen muss, hat diese Belastung mit dem Pestizid allerdings gar nichts mit Fleischgenuss zu tun, sondern das Gift werde mit Brot und Bier aufgenommen. Eine Mission will die Grünenfraktion aber auf dieser Erde noch erfüllen: An die rot-rote Landesregierung erging die Aufforderung, den Glyphosateinsatz auf landeseigenen Flächen zu unterbinden.

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