Im Land der Blauen und Roten Pferde

Neue Bücher zum 100. Todestag von Franz Marc

Seismografisch 
reagierte er auf den Zerfall einer sicher 
erscheinenden Weltordnung. Einen historischen Augenblick später bezeugte diesen der Erste Weltkrieg. Vor 100 Jahren starb der Expressionist Franz Marc.

Vor 100 Jahren - am 4. März 1916 - ist Franz Marc bei Verdun gefallen. 1913 hatte er eine Vision der Apokalypse gemalt, wie sie das unschuldige Leben überwältigt, und ihr den Titel »Tierschicksale« gegeben. Diese tragische Vision von Materie - die Erde, die Pflanzen und Tiere -, von unerbittlichen Energiestrahlen auseinandergerissen und zerstört, erschien schon damals als prophetisch. Wie sich Materie und Leben verbindet - das war ein Zentralthema Marcs. Bei seinen regelmäßigen Aufenthalten in seinem »Blauen Land« in und bei Kochel am See und seit 1910 im benachbarten Sindelsdorf (im bayrischen Alpenvorland) zeichnete und malte er Pferde auf den Koppeln. Er verschlüsselte seine Aussage in eine Tiersymbolik, das Tier wurde bei ihm zum Symbol kreatürlicher Zusammengehörigkeit. Dabei entwickelte er ein eigenes System der Komplementärfarben. Der den Farben eigene Licht- und Leuchtwert steigert das Sinnenhafte des Dargestellten. »Blaues Pfe...


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