Exzellenter Unbekannter

Die ifa-Galerie stellt das Werk des deutsch-chinesischen Architekten Chen Kuen Lee vor

Zur Gilde der Markenarchitekten gehört er nicht. Eindruck machen seine Bauten aber doch. Sein raketenförmig in den Himmel strebendes Hochhaus-Ensemble im Märkischen Viertel gab zum Beispiel die Kulisse für Kiez-Raps des Totenmasken-Gangsta-Rappers Sido ab. Schwäbische Millionäre hingegen ließen es sich in extravaganten Villen gut gehen, die mitunter drachenförmige Grundrisse hatten, von dynamisch auskragenden Dachkonstruktionen gekrönt waren und stets überraschende Einfallsschneisen fürs Sonnenlicht boten. Lee lebte selbst in den letzten Jahren in einem der von ihm geplanten Häuser; es war keine der Villen, sondern das Hochhaus im Märkischen Viertel. Das bereits ist originell, selbst wenn die Wohnhauswahl auch in der zunehmenden Altersarmut des 1915 im chinesischen Wuxing geborenen Architekten begründet sein mag.

Lees Lebensweg weist aber noch andere Kapriolen auf. 1931, kurz von der Machtübernahme der Nationalsozialisten, nach Berlin g...


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