»Öffnet die Grenzen« - Flüchtlingsprotest in Griechenland
Hunderte Geflüchtete protestieren für offene Grenzen auf Lesbos und in Piräus
Athen. Hunderte Migranten haben am Donnerstag rund um den Hafen von Piräus für ihre Weiterreise nach Mitteleuropa demonstriert. »Öffnet die Grenzen«, skandierten die überwiegend aus Syrien, Afghanistan und Pakistan stammenden Menschen, wie Reporter vor Ort berichteten.
Auch auf der Insel Lesbos kam es Medienberichten zufolge zu Demonstrationen. Vor dem Registrierzentrum bei Moria versammelten sich rund 400 überwiegend aus Pakistan stammende Migranten. Sie protestierten gegen Rückführungen im Schnellverfahren.
Zurückkehren? Wenn du mir sagst, wohin.Wer nicht im Schlamm versinken will, sucht Schutz bei einer Tankstelle. Unser Reporter Fabian Köhler berichtet von den unmenschlichen Zuständen in Idomeni
Athen hat nach offiziellen Angaben seit Jahresbeginn 608 Migranten aus Algerien, Tunesien, Marokko, Pakistan und Bangladesch zurück in die Türkei geschickt. Grundlage dafür ist ein Rückführungsabkommen zwischen Athen und Ankara.
Unterdessen kamen auch am Donnerstag wieder 544 Migranten von den Inseln Lesbos und Chios im Hafen Piräus an. Für den Nachmittag wurde eine weitere Fähre mit etwa 300 Migranten an Bord erwartet, berichtete das Staatsradio. In Piräus harren mittlerweile mehr als 4000 Menschen in Lagerhallen und in Zelten aus.
Gleichzeitig ging die Zahl der Migranten, die aus der Türkei auf die griechischen Inseln übersetzten, deutlich zurück. Die griechischen Behörden registrierten am Mittwoch und bis Donnerstagmorgen nur 239 Menschen. In den vergangenen sieben Tagen waren im Durchschnitt 1260 Migranten gekommen.
Allein in Griechenland kamen nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) seit Anfang 2015 mehr als eine Million Flüchtlinge auf dem Weg über das Mittelmeer an. Derzeit befinden sich nach Behördenabgaben etwa 45.500 registrierte Flüchtlinge im Land. dpa/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.