Vorposten der Kosaken am Irtysch
Pawlodar liegt 420 Kilometer nordöstlich der kasachischen Hauptstadt Astana und fast ebenso weit entfernt vom russischen Omsk. Als Gründungsjahr wird 1720 angegeben, als russische Kosaken militärische Befestigungen am Fluss Irtysch errichteten. Der Vorposten Korjakowsk hatte 48 Mann Besatzung und nahm eine Fläche von lediglich 50 Quadratmetern ein. Unweit von diesem Gebiet befand sich vom 9. bis 12. Jahrhundert Imakija, die Hauptstadt eines Khanats.
Aus dem Vorposten wurden gegen Ende des 18. Jahrhunderts eine Kosakensiedlung und ein Zentrum der sibirischen Salzgewinnung. Korjakowsk erhält am 4. April 1861 den Status einer Stadt. Ihr Name Pawlodar geht nach zeitgenössischen Angaben auf den neugeborenen Großfürsten Pawel Alexandrowitsch zurück.
Die heutige Großstadt hat rund 317 000 Einwohner (Stand 2014), davon 45 Prozent Russen und 43 Prozent Kasachen. Zu den stärker vertretenen Volksgruppen gehören Ukrainer (4,5 Prozent), Deutsche (2,3 Prozent) und Tataren (2 Prozent). Die zentrale Mashkhur-Jusup-Moschee gilt als eine der schönsten des Landes, hinzu kommen russisch-orthodoxe, evangelische, katholische und weitere Gotteshäuser anderer Religionen und Glaubensgemeinschaften.
Pawlodar ist nach Angaben des Goethe-Institutes, das mit dem »Sprachlernzentrum« der Stadt kooperiert, mit fast 5000 Betrieben der Ölverarbeitung, des Maschinenbaus, der Bauindustrie, Energietechnik, chemischen Industrie und Metallurgie eines der größten Industriezentren Kasachstans. 7000 Klein- und mittelständische Unternehmen produzieren Nahrungsmittel und Konsumgüter.
In der Stadt gibt es acht Hochschulen, die wichtigsten sind die Staatliche Torajgyrow-Universität (PGU), die Innovative Eurasische Universität (INEU) sowie die Pädagogische Hochschule. nd
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