Nur ein taktisches Manöver?

Noch kein Schlusswort in der Debatte um die »Stalin-Note« von 1952

  • Günter Benser
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Seit eh und je hat Gerhart Wettig die Meinung vertreten, dass es sich bei dem sowjetischen Friedensvertragsangebot des Jahres 1952 um ein taktisches Manöver handelte. In seinem jüngsten Buch unternimmt er den Versuch, dies anhand nunmehr zugänglicher Quellen zu erhärten.

Zunächst: Anerkennung verdient die Objektivität, mit der er die Bewertungen der sogenannten Stalin-Note in der zeitgenössischen und historischen Literatur vorstellt. Nicht zu übersehen ist aber die Einseitigkeit seines Exkurses über die Jahre 1945 bis 1952. Zum Erbe der faschistischen Diktatur und den Folgen ihres Krieges hat der ehemalige Leiter des Forschungsbereichs Außen- und Sicherheitspolitik am Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien in Köln ebenso wenig etwas zu sagen wie zu den Nachkriegskonzeptionen deutscher Hitlergegner. Während die tatsächlichen oder vermeintlichen destruktiven oder konfrontativen Aktivitäten der UdSSR penib...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.