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Ab Mai werden Turnhallen geräumt

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Unterbringung von Flüchtlingen in beschlagnahmten Turnhallen könnte bald ein Ende haben. »Wir wollen zügig aus den Turnhallen ausziehen, wenn das möglich ist«, erklärte Sozialsenator Mario Czaja (CDU) am Dienstag auf der Senatspressekonferenz im Roten Rathaus. Gemeinsam mit dem für Flüchtlingsfragen zuständigen Staatssekretär Dieter Glietsch stellte Czaja ein »Konzept zum Freizug von Sporthallen« vor. Demnach sollen die derzeit noch 63 Turnhallen mit ihren rund 10 500 Plätzen für geflüchtete Menschen nach und nach geräumt werden. Noch im Mai sollen das vom Leistungs- und Spitzensport dringend benötigte Horst-Korber-Zentrum und die Rudolf-Harbig-Halle geräumt werden. Nach dem Auszug der Flüchtlinge sollen die Anlagen saniert werden. Jenseits von Wiederherstellungskosten zahlt der Senat den Schulen und Vereinen einen »Sanierungsbonus« bis zu 100 000 Euro, der für sportliche Zwecke eingesetzt werden kann.

Ob tatsächlich alle Sporthallen im Laufe des Schuljahres 2016/2017 wieder zur Verfügung stehen werden, wie der Senat am Dienstag ankündigte, bleibt abzuwarten. Während Czaja eine Räumung der Hallen bis zum Spätsommer für realistisch hielt, erklärte Glietsch, er gehe eher vom Jahresende aus. »Wir haben zurzeit keine nur halbwegs gesicherten Prognosen, wie die Zugangszahlen sein werden«, sagte Glietsch. Derzeit kommen rund 100 Flüchtlinge pro Tag nach Berlin. Die Räumung der Hallen erfolgt, wenn mindestens 2000 Plätze in anderen Unterkünften zur Verfügung stehen. Derzeit gibt es 2400 leere Plätze, vor allem in Tempelhofer Hangars.

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