EU denkt über Hafteinrichtungen für Geflüchtete in Libyen nach

Österreichischer und deutscher Innenminister wollen Grenze zu Italien stärker kontrollieren

Nachdem die Fluchtroute über den Balkan geschlossen ist, wird erwartet, dass vermehrt Geflüchtete versuchen, über Libyen nach Italien zu gelangen. Das will die EU nun mit weiteren Grenzzäunen und Deals verhindern.

Brüssel. Angesichts möglicher neuer Flüchtlingsströme aus Afrika beschäftigt sich die EU in internen Planungen mit Gefängnissen für Migranten in Libyen. In einem vom Auswärtigen Dienst der EU verteilten Arbeitspapier werde das Thema »Hafteinrichtungen« angesprochen, verlautete am Freitag aus EU-Kreisen in Brüssel. Zugleich werde in dem Papier auf Alternativen für Inhaftierungen hingewiesen, hieß es weiter. Das Papier behandle Migration nur als eines von zahlreichen Themen und gehe davon aus, dass es bereits Lager in Libyen gebe, sagte der Diplomat dem Evangelischen Pressedienst (epd). »Da steht nicht drin, wir müssen Lager einrichten, um Migranten zurückzuhalten.«

»Spiegel Online« hatte berichtet, das Papier skizziere ein Abkommen nach dem Muster des EU-Türkei-Abkommens, gehe aber noch darüber hinaus. In Kooperation mit der EU könnten die libyschen Behörden »vorübergehende Auffanglager für Migranten und Flüchtlinge« unterhalten, z...


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