Experten fordern neue Drogenpolitik

2015 ist die Zahl der Drogentoten um 19 Prozent gestiegen

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. In Deutschland ist die Zahl der Drogentoten im Jahr 2015 um 19 Prozent angestiegen und liegt jetzt bei 1226 Fällen. Das geht aus dem Alternativen Drogen- und Suchtbericht hervor, den die Aidshilfe sowie Verbände aus der akzeptierenden Drogenarbeit am Montag in Berlin vorgestellt haben.

Aus Sicht dieser Verbände und weiterer Experten - darunter auch Juristen und Kriminalbeamte - muss als Konsequenz dieser Entwicklung die Drogen- und Suchtpolitik der Bundesregierung eine neue Richtung nehmen. Der Bericht empfiehlt ein Ende der auf »Prohibition« abzielenden Politik. Eine Entkriminalisierung des Konsums, eine drastische Ausweitung von Angeboten für Süchtige wie etwa von Konsumräumen sowie verstärkte, sachgerechte Präventions- und Aufklärungsarbeit müssten im Zentrum stehen.

Portugal, das 2001 seine Drogenpolitik in einem ähnlichen Sinn neu ausgerichtet hatte, gilt den Initiatoren als positives Beispiel. Dort hat die Entkriminalisierung zu einer Senkung des Konsums geführt. nd Seite 5

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal