Filzokratie als System

Umweltverbände und kritische Aktionäre sind gegen Entlastung der VW-Manager

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Berlin. Umweltverbände und kritische Aktionäre haben sich im Vorfeld der VW-Hauptversammlung gegen die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat des Wolfsburger Autobauers ausgesprochen. Diese seien »weit davon entfernt, den Aktionären und der Öffentlichkeit einen Neuanfang und eine glaubwürdige Aufarbeitung des Abgasskandals zu vermitteln«, erklärte der Geschäftsführer der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, Markus Dufner. Das System Volkswagen basiere auf einer »Filzokratie«, bei der sich Niedersachsen, das Management, der Betriebsrat und die Großaktionärsfamilien Porsche und Piëch gegenseitig Vorteile zuschieben würden.

Dem Verkehrsexperten des Umweltverbandes BUND, Jens Hilgenberg, zufolge schädigen die manipulierten Fahrzeuge »Mensch und Umwelt erheblich und verursachen hohe Kosten, die nicht auf die Allgemeinheit abgewälzt werden dürfen«. So nahm es auch der ökologische Verkehrsclub VCD »mit Bedauern« zur Kenntnis, dass der Vermögensverlust von VW-Aktionären die Hauptrolle in der öffentlichen Debatte einnehme, während Schäden für die Gesundheit der Menschen und Umwelt lediglich am Rande erwähnt würden. spo

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