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Rüge für Video von Wiesenhof

Deutscher Werberat

  • Lesedauer: 2 Min.

Geflügelproduzent Wiesenhof und der Komiker Atze Schröder haben für ihr heftig in die Kritik geratenes Werbevideo mit Anspielungen auf das Model Gina-Lisa Lohfink nun auch eine Rüge des Deutschen Werberats bekommen. Der von dem Unternehmen bereits zurückgezogene Spot wäre beanstandet worden, teilte der Werberat am Dienstag in Berlin mit. Das Gremium stufe das Video als »entwürdigend und diskriminierend« ein.

In dem Video ist Atze Schröder mit einer langen Bratwurst zu sehen. Er sagt dazu: »Danach müssen Gina und Lisa erstmal in die Traumatherapie.« Gina-Lisa Lohfink steht derzeit vor Gericht, da ihr vorgeworfen wird, zwei Männer zu Unrecht der Vergewaltigung bezichtigt zu haben. Sie selbst hält an dem Vorwurf fest. Der Fall sorgte bundesweit für Aufsehen.

Beim Werberat gingen nach eigenen Angaben binnen zweier Tage rund tausend Beschwerden gegen die Wiesenhof-Werbung ein. »Der Wiesenhof-Spot ist ein sehr deutlicher Fehlgriff, den das Gremium klar beanstandet hat«, erklärte Geschäftsführerin Julia Busse. Sicher habe das Unternehmen mit der sofortigen Aussetzung des Spots rasch und richtig reagiert, trotzdem müsse es sich die Frage stellen lassen, warum das Video überhaupt in dieser Form gedreht wurde.

Atze Schröder hatte sich auf seiner Facebook-Seite für den Beitrag entschuldigt und diesen als eine große Dummheit bezeichnet. Der Werbespot sei vor einem Jahr gedreht worden und hätte niemals veröffentlicht werden dürfen, schrieb Schröder. AFP/nd

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