Erneut schwere Vorwürfe gegen DRK-Erstaufnahme

  • Lesedauer: 1 Min.

Potsdam. Mitarbeiter der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Potsdam haben schwere Vorwürfe gegen die Hausleitung erhoben. In einem anonymen Brief an die Spitze des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Land und Bund als Erstaufnahme-Träger beklagten sie, ein Mitarbeiter habe unter Kenntnis der Hausleitung »wiederholt sexuelle Handlungen mit weiblichen Schutzbefohlenen« vollzogen, berichtet die »Märkische Allgemeine Zeitung« am Mittwoch. In dem Schreiben sei von »Billigung und Vertuschung« die Rede. Auch werde es geduldet, dass Arbeitskollegen »sexuell belästigt« und verhöhnt würden. Weiter prangerten die Mitarbeiter mangelnde Hygiene- und Seuchenvorsorge an und äußerten Kritik an Sicherheitsstandards. Das DRK leitete das Schreiben an die zuständige Staatsanwaltschaft weiter. Eine Mitarbeiterin erklärte nach einer Mitarbeiterversammlung am Dienstag, man nehme die Vorwürfe sehr ernst. Der Leiter der Einrichtung sei bis zur Klärung der Vorwürfe »kurzfristig« beurlaubt. Der des sexuellen Übergriffs beschuldigte Mitarbeiter sei krankgeschrieben. Das Innenministerium in Potsdam verlangt der Zeitung zufolge bis Freitag einen Bericht zu den Vorwürfen. Erst im Winter musste das DRK nach Vergewaltigungs- und Nötigungsvorwürfen gegen drei afghanische Flüchtlinge sowie einen libanesischen Dolmetscher in der Einrichtung in Eisenhüttenstadt Fehler und organisatorische Missstände einräumen. epd/nd

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.