ÖBB will DB-Nachtzüge übernehmen
Liegewagen könnten auf vielen Strecken bleiben
Berlin. Bahnfahrer werden auch künftig Nachtzüge mit Schlaf- und Liegewagen in Deutschland nutzen können. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) wollen zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember den Großteil der Verbindungen ersetzen, die die Deutsche Bahn (DB) aufgibt. Das geht aus internen Unterlagen hervor, in denen die Trassenanmeldungen für den Nachtzugverkehr 2017 dokumentiert sind. Sie liegen dem Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel (Grüne) vor. Das Konzept soll im September vorgestellt werden. Die ÖBB werden nach den vorliegenden Trassenanmeldungen täglich drei Euronight-Züge mit Schlaf-, Liege- und Sitzwagen zusätzlich auf den Strecken Düsseldorf-Köln-Frankfurt-München-Innsbruck, Hamburg-Berlin-Frankfurt-Karlsruhe-Basel und Hamburg-Hannover-Würzburg-München-Innsbruck fahren lassen.
Auch für die Achse Basel-Zürich-Prag ist ein Nachtzug vorgesehen. Sechs andere Nachtreisezüge der ÖBB mit Teilabschnitten in Deutschland sollen unverändert verkehren. Keine Informationen lagen Gastel zu den Nachtverbindungen von München nach Mailand, Venedig und Rom vor.
Beide Bahngesellschaften wollten zu Strecken keine Auskunft geben. »Das Nachtzugsegment ist interessant für uns, wir wollen es ausbauen«, sagte ein ÖBB-Sprecher. Die DB führt seit Monaten mit den ÖBB Gespräche über den Weiterbetrieb klassischer Nachtzüge. Sie hatte Ende 2015 bekanntgegeben, alle Linien des Nachtzugverkehrs im Dezember einzustellen. Als Grund wurden Verluste in diesem Geschäft genannt. dpa/nd
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