Entwicklungsminister Müller fordert Marshallplan für Afrika

Politik müsse Anreize für die Wirtschaft schaffen, in Afrika zu investieren

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat zur Bekämpfung der Fluchtursachen eine umfassende Wirtschaftskampagne für Afrika gefordert. »Wir brauchen einen Marshallplan für Afrika«, sagte Müller der »Bild am Sonntag«. Nötig seien langjährige Großinvestitionen »in kluge Zukunftslösungen«, grüne Energien, Ausbildung und in die Weiterverarbeitung von Rohstoffen. Zudem müssten die »reichen Industrieländer« erkennen, dass sie »ihren Wohlstand nicht weiter auf Kosten der Menschen in Afrika steigern können«, sagte der Minister, der am Montag zu einer fünftägigen Reise nach West- und Zentralafrika (Senegal, Niger und Ruanda) aufbricht.

Um den Plan umzusetzen, müsse die deutsche Politik Anreize für die Wirtschaft schaffen, damit diese in Afrika investiere: Investitionen müssten abgesichert und steuerliche Vorteile geschaffen werden, sagte der Minister.

Im Gegenzug müssten afrikanischen Länder, die Entwicklungshilfe erhielten, auch Flüchtlinge zurücknehmen. Dafür zahle Deutschland »eine Vielzahl unserer Ausbildungsprojekte mit Rückkehrerprogrammen«. Damit würden Anreize für die Rückkehrer geschaffen und ihnen die Chance geboten, sich ein neues Leben aufzubauen.

Afrika, dessen Bevölkerung sich bis 2050 auf 2,5 Milliarden Menschen verdoppeln werde, sei für Europa »die Herausforderung der Zukunft«, sagte Müller. Die Industrieländer müssten erkennen: »In unserem Konsum steckt jeden Tag ein Stück Afrika. Wenn die Menschen in Afrika davon nichts haben, werden wir die Folgen teuer bezahlen müssen.« epd/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal