Kultur im Notstand
Festival verschoben
Nach dem Putschversuch in der Türkei wollen die Behörden eines der größten Rockfestivals des Landes für Ende August absagen. Das viertägige Zeytinli Rockfestival werde im Rahmen des Ausnahmezustands aus Sicherheitsgründen verschoben, teilte das Bezirksamt im westtürkischen Edremit in der Nacht zu Donnerstag auf seiner Website mit. Erfahrungsgemäß werden solche Großveranstaltungen, auch wenn sie offiziell verschoben werden, nicht nachgeholt. Die Ankündigung löste in den sozialen Medien einen Sturm der Entrüstung aus.
Ein Sprecher der Veranstalter »Milyon Yapim« sagte der dpa am Telefon, eine Verschiebung oder Absage sei nicht hinnehmbar. Man stehe in Verhandlungen mit den Behörden.
Tausende Rockfans aus dem ganzen Land besuchen jährlich das Festival in der Westtürkei. Bekannte einheimische Bands wie die Punkband Athena oder die Rocklegenden Duman sollen in diesem Jahr dort auftreten.
Nach zahlreichen Terroranschlägen in diesem Jahr ist die türkische Musikbranche ohnehin schon angeschlagen. Im Rahmen des im Juli verhängten Ausnahmezustands hatten die Behörden schon andere Kulturveranstaltungen abgesagt, etwa ein Open-Air Theaterstück über Bertolt Brecht in Istanbul. dpa
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.