Richtiger Rausschmiss

Martin Kröger 
zur Kündigung des Heimbetreibers PeWoBe

  • Lesedauer: 1 Min.

Immer wieder PeWoBe. Über kaum einen anderen Flüchtlingsheimbetreiber haben wir in dieser Zeitung in den vergangenen drei Jahren so häufig berichtet wie über die »Professionelle Wohn- & Betreuungsgesellschaft«. Mal ging es um Gewaltvorwürfe gegen einen von dem Unternehmen engagierten Sicherheitsdienstleister. Ein anderes Mal informierte das Landeskriminalamt die PeWoBe über einen verurteilten Sexualstraftäter, der als »Security« in einer ihrer Unterkünfte arbeitete, in der viele Kinder lebten. Außerdem gab es Berichte über zu viel abgerechnete Personalkosten sowie Vorwürfe bezüglich der Hygiene und Belegung in einem Wohnheim.

Das Unternehmen bewirbt sich dagegen mit »humanen Verhältnissen« in den von ihnen betreuten Bereichen. Außerdem heißt es auf der Internetpräsenz der Firma: »Das PeWoBe-Betreuungskonzept baut auf das Können und Einfühlungsvermögen aller Mitarbeiter«.

Wer die von »BZ« und »Bild« veröffentlichten internen E-Mails gelesen hat, hat einen gänzlich anderen Eindruck bekommen. So viel Zynismus und Menschenverachtung, wie aus den veröffentlichten Briefen hervor geht, ist erschütternd. Und das sollen führende Mitarbeiter sein?

Der Senat hat am Sonntagnachmittag die einzig richtige Konsequenz gezogen: Alle Verträge mit der PeWoBe wurden fristlos gekündigt. Dass ein solches Unternehmen mit solchen Mitarbeitern Profit mit Flüchtlingen machen konnte, war auch schon lange untragbar.

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