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Löw kritisiert die WM-Pläne von Infantino

Erweiterung auf 48 Teams verwässere die Qualität

  • Lesedauer: 2 Min.

Hamburg. Bundestrainer Joachim Löw lehnt die Pläne von FIFA-Präsident Gianni Infantino für eine weitere Ausweitung des Teilnehmerfeldes bei Fußball-Weltmeisterschaften ab. »Die besten Mannschaften sollen bei der WM und der EM dabei sein. Wenn man immer weiter aufstockt, gibt es eine Verwässerung der Qualität«, sagte der Bundestrainer am Mittwoch in Hamburg. Der Präsident des Fußballweltverbands hatte am Montag in Bogota eine Ausweitung auf bis zu 48 Mannschaften von der WM 2026 an ins Gespräch gebracht.

»Die konkreten Pläne kenne ich nicht«, sagte Löw: »Aber meine Meinung aus sportlicher Sicht ist, dass mit 32 Mannschaften das Turnier hervorragend und optimal besetzt ist.« Eine weitere Aufstockung sei auch sportpolitisch zu betrachten, meinte Löw. Infantino würde damit kleinere Verbände umgarnen.

»Ich halte es auch für notwendig, das Rad nicht zu überdrehen«, sagte Löw zu einer weiteren Aufblähung der Turniere. In diesem Sommer war die Europameisterschaft erstmals mit 24 Mannschaften gespielt worden. Die nächsten WM-Endrunden 2018 in Russland und 2022 in Katar werden auf jeden Fall noch mit 32 Teams ausgetragen.

Vor seiner Wahl zum Nachfolger von Joseph Blatter hatte der Schweizer Infantino zunächst mit dem Versprechen einer Ausweitung auf 40 WM-Starter gepunktet. Nun sagt der Schweizer: »Mit 40 Teams, das rechnet sich nicht.« Stattdessen will er die Ausweitung auf 48 Mannschaften. Nach seinem neuem Modell sollen zunächst 32 Mannschaften in einer Playoff-Runde gegeneinander spielen. Die 16 Sieger daraus würden dann in die Gruppenphase einziehen und dort auf 16 weitere zuvor gesetzte Teams treffen. Welchen Kriterien die Setzliste folgt, hatte Infantino noch nicht verraten. Danach ginge es im derzeitigen Modus mit Gruppenspielen und K.o.-Phase weiter.

Seinem Plan zufolge würde es dann 80 statt 64 WM-Spiele geben, dies werde auch die TV-Einnahmen steigern, sagte Infantino. Über ein neues WM-Format und den Vergabeprozess für das Turnier 2026 berät das FIFA-Council Mitte Oktober in Zürich. dpa/nd

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