Ban Ki Moon und die Blauhelme

René Heilig über die permanente Scheinheiligkeit der UNO

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Die UNO hat ihren Blauhelmen im afrikanischen Bürgerkriegsland Südsudan schweres Versagen bescheinigt. Sie hätten Zivilisten nicht geschützt und generell »chaotisch und ineffektiv« agiert. Die UNO moniert einen »Mangel an Führungskraft, Einsatzbereitschaft und Abstimmung«. Generalsekretär Ban Ki Moon ist »tief erschüttert«.

Mal wieder. Denn derartige Klagen und sogar Anklagen gegen Soldaten unter UN-Kommando gibt Jahr für Jahr. Weltweit. Massenhaft. Doch es ändert sich nichts. Warum? Immer wenn die UNO ihre Mitgliedsstaaten um Truppen für Friedenseinsätze bittet, melden sich zumeist arme Staaten, in denen Menschenrechte selbst nicht viel zählen. Die Truppen sind schlecht ausgerüstet und ausgebildet, doch die Uniform verleiht den jeweils aus x Nationen zusammengewürfelten Trägern Macht. Die Masse meldet sich, um an den Einsätzen zu verdienen. Treten Verfehlungen oder gar Verbrechen der Blauhelme zutage, schickt man die schlimmsten Übeltäter heim. Schwamm drüber! Denn für die Strafverfolgung sind die Truppensteller selbst verantwortlich. Überdies machen aus Kompromissen filtrierte Aufträge der UNO den Kommandeuren vor Ort die Arbeit nicht leicht.

So wird es bleiben, denn das globale Staatenkollektiv ist auch in der Blauhelmfrage gar nicht in der Lage, etwas zum Besseren zu wenden.

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