Anklage wegen Mordversuchs nach Anschlag auf Asylheim
32-Jährigen wird vorgeworfen, mit vier selbstgebaute Brandsätzen die bewohnte Zwickauer Unterkunft in Brand setzen wollte
Berlin. Nach einem Brandanschlag auf eine bewohnte Flüchtlingsunterkunft in Zwickau hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 32-Jährigen wegen versuchten Mordes erhoben. Dem Berufskraftfahrer aus Zwickau wird vorgeworfen, am 22. Mai dieses Jahres vier selbstgebaute Brandsätze auf der Außentreppe des Asylbewerberheimes entzündet zu haben, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte. Zwei der Molotowcocktails habe der Mann durch eine Tür in den Flur des Gebäudes geworfen - und dadurch den Tod der 16 anwesenden Bewohner zumindest billigend in Kauf genommen. Die Flüchtlinge hatten das Feuer rechtzeitig bemerkt und gelöscht.
Der 32-Jährige, der seit dem 6. September in Untersuchungshaft sitzt, muss sich nicht nur wegen des versuchten Mordes in 16 Fällen, sondern auch wegen schwerer Brandstiftung in Tateinheit mit einem Verstoß gegen das Waffengesetz vor dem Landgericht Zwickau verantworten. »Der Angeschuldigte handelte hierbei heimtückisch, aus seiner ausländerfeindlichen Gesinnung heraus und mit gemeingefährlichen Mitteln«, so die Staatsanwaltschaft.
Laut Polizei war der Mann bisher nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten, berichtete der MDR nach der Festnahme im September. Er sei laut Polizei durch »intensive Ermittlungsarbeit« überführt worden. Die Videoüberwachung von Tankstellen hatte erste Hinweise gegeben. »Bei der Durchsuchung sind unter anderem die Tatkleidung und Speichermedien als Beweismaterial sichergestellt worden«, hieß es im September von der Staatsanwaltschaft. Zudem sei der Vergleich von Fingerabdrücken positiv ausgefallen. dpa/nd
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