Weihnachten im Kriegszustand

Die Rhetorik deutscher Innenpolitiker offenbart vor allem deren Hilflosigkeit

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Der britische Dokumentarfilmer Adam Curtis beschrieb den Rollenwechsel der Politik nach dem Scheitern der großen Utopien einmal sehr treffend: »Politiker versprechen uns heute nicht mehr die Erfüllung schöner Träume, sondern den Schutz vor Albträumen«. Ein Laster, der ungebremst in einen belebten Weihnachtsmarkt fährt, ist einer dieser postmodernen Albträume.

Umgehend waren die deutschen Sicherheitspolitiker zur Stelle, um Handlungsfähigkeit zu demonstrieren. So wie der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD), der am Dienstag erklärte, nun für sichere Weihnachtsmärkte und Gottesdienste sorgen zu wollen: »Wir haben hier in Rheinland-Pfalz noch einmal die Polizeipräsenz deutlich erhöht und werden alles dafür tun, dass wir sichere Weihnachtsmärkte und sichere Veranstaltungen in den nächsten Wochen und Monaten in Rheinland-Pfalz gewährleisten können«. Bundesweit erhöhte die Polizei ihre Präsenz, nicht nur in Dortmund waren Be...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.