Forsche Töne aus Bremen: »Wir sind die Nummer 1«

Rückrundenstart in der 1. Fußball-Bundesliga / Vierkampf um den Titel?

Auf dem Weg zur fünften deutschen Meisterschaft hat Werder Bremens Trainer Thomas Schaaf seine sonst übliche Zurückhaltung abgelegt. »Alle können sich an uns beweisen und aufrichten, weil wir die Nr. 1 sind. Alle werden uns jagen, aber wir wollen uns absetzen«, sagte Schaaf zum Rückrundenstart in der 1. Fußball-Bundesliga, der für Bremen erst am Sonntag (17 Uhr) mit dem Nordderby gegen Hannover beginnt. Trotz einer starken Vorrunde erwartet Schaaf eine weitere Steigerung: »Wir dürfen uns nicht auf den guten Leistungen ausruhen, die wir in dieser Saison schon gezeigt haben.« Allerdings droht dem Herbstmeister ein wichtiger Ausfall. Bremens Torjäger Miroslav Klose plagen Adduktorenprobleme. »Es wäre wichtig, wenn er spielen könnte. Es sieht ganz gut aus«, meinte Schaaf vor einem letzten Härtetest im Training. Vom ersten Titel seit 1958 träumt allerdings auch Schalke 04. Beim Auswärtsspiel am Sonnabend (alle Spiele 15.30 Uhr) gegen Eintracht Frankfurt wollen die »Königsblauen«, die vor allem auf die Künste von Spielmacher Lincoln setzen, ihre Ambitionen unterstreichen. »Wir wollen eine Welle der Euphorie entfachen und unsere Fans mit auf eine erfolgreiche Reise nehmen«, meinte Schalkes Trainer Mirko Slomka. Bundestrainer Joachim Löw glaubt sogar an einen Vierkampf um die Meisterschaft. Als Topfavoriten sieht er zwar Bremen und Titelverteidiger Bayern München, der am Freitagabend (nach Redaktionsschluss) in Dortmund den 18. Spieltag eröffnete: »Aber ich traue Schalke und auch Stuttgart zu, dass sie ein Wörtchen mitreden.« Ausgerechnet bei seinem ehemaligen Klub Hertha BSC tritt Rückkehrer Marcelinho im Trikot seines neuen Arbeitgebers VfL Wolfsburg an. Der Ex-Berliner kam im Winter für 2,8 Millionen Euro vom türkischen Erstligisten Trabzonspor nach Wolfsburg und hat mit dem VfL noch Großes vor: »Ich denke schon an den UEFA-Cup und die Champions League mit dem VfL.« Die Herthaner freuen sich auf das Wiedersehen mit ihrem einstigen Torjäger. »Die Mannschaft ist heiß darauf, zu zeigen, dass es auch ohne Marcelinho geht«, so Manager Dieter Hoeneß. Nicht weniger spannend gestaltet sich das Rennen um den Klassenerhalt. Bei sechs Punkten Rückstand zum rettenden Ufer steht vor allem Mainz (beim VfL Bochum) das Wasser bis zum Hals. Aber auch Borussia Mönchengladbach (bei Energie Cottbus) und der Hamburger SV (bei Arminia Bielefeld) stehen gehörig unter Druck. Beide Traditionsklubs verbreiten dennoch Optimismus und glauben wie HSV-Coach Thomas Doll an eine »tolle Rückrunde« und daran, »dass wir da unten rauskommen werden«. Allerdings geben weder die Testspiele noch die weiterhin angespannte personelle Situation Anlass zur Hoffnung. Kapitän Rafael van der Vaart ist gesperrt, und fünf Spieler sind verletzt. Cottbus muss zum Rückrundenstart zu Hause gegen Mönchengladbach möglicherweise die komplette Innenverteidigung neu besetzen. Denn der mazedonische Nationalspieler Igor Mitreski hatte das Training mit Leistenbeschwerden abbrechen müssen, und Kapitän Kevin McKenna ist wegen anhaltender Probleme am Knie ...

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