Schlechtes Wetter und hohe Standards

Nationaltrainer Alfred Gislason über Magdeburg, Islands Nachwuchs und Spiel gegen DHB-Team

Am Sonntag treffen die deutschen Handballer zum WM-Hauptrundenabschluss auf Island. Dabei kommt es zum Wiedersehen unter guten Bekannten. Denn viele Isländer spielen in der Bundesliga oder haben mal dort gespielt. Auch Islands Nationaltrainer ALFRED GISLASON lebt seit mehr als 20 Jahren in Deutschland. Wenn nicht gerade WM ist, arbeitet er als Coach beim deutschen Rekormeister VfL Gummersbach, vorher war er beim SC Magdeburg. Vor dem Spiel gegen das deutsche Team sprach ND mit dem 47-Jährigen.

ND: Herr Gislason, hat Ihre Mannschaft nicht schon alles erreicht bei dieser WM?
Gislason: Was meinen Sie?

Das unglaubliche Match in Magdeburg, als Sie den hohen Favoriten Frankreich vom Platz fegten. 32:24 gegen den Europameister!
Ja, das war wunderbar, weil wir nach der Niederlage gegen die Ukraine beinahe schon draußen waren. Dieser Sieg hat uns wirklich einen extremen Schub gegeben.

Einige Spieler fragten in der Euphorie nach dem Sieg, warum denn nicht Island Weltmeister werden sollte. Wie weit wollen Sie noch kommen?
Wir machen das, wie man es bei so einem WM-Turnier macht: Wir schauen von Spiel zu Spiel.

Schauen Sie doch mal für uns zum Spiel am Sonntag gegen die deutsche Mannschaft. Wo liegen die Stärken des Gastgebers?
An guten Tagen haben die deutschen Spieler eigentlich gar keine Schwäche: sehr gute Torhüter, gute Deckung, guter Gegenstoß und gefährlich im Angriff. Und sie kommen immer besser in Schwung. Eine richtige Turniermannschaft.

Wie wird Ihre Mannschaft gegen Deutschland spielen?
So richtig habe ich mich damit noch nicht befasst. Aber wir kennen uns alle sehr gut: wir die Deutschen, die Deutschen uns. Wir haben zwar leider nicht so eine große Auswahl an Spielern, aber wir lassen uns was einfallen.

Wieso kann ein so kleines Land wie Island mit 307 000 Einwohnern immer so gute Handballer zur WM schicken? Was ist das Geheimnis?
Das schlechte Wetter (lacht). Acht Monate im Jahr kann man eigentlich nur in der Halle Sport treiben. Aber natürlich machen wir auch eine gute Nachwuchsarbeit. Die Trainer sind sehr gut ausgebildet - oft sind es Profis, die wieder nach Hause gekommen sind. Die übernehmen dann Jugendmannschaften. Bei denen ist der Standard dann wirklich hoch.

Sie haben mit Island in der WM-Vorrunde in Magdeburg gespielt, wo Sie bis vor einem Jahr gearbeitet haben. Waren die Fans stets auf Ihrer Seite?
Die Magdeburger waren wirklich großartig. Es war, als ob man zuhause spielt. Wir sind den Magdeburgern sehr dankbar, dass sie uns so unterstützt haben.

Wer wird Weltmeister?
Ich glaube immer noch an vier Favoriten: Kroatien und Frankreich zuerst, aber auch Spanien und Deutschland.

Hat Sie im bisherigen WM-Turnier irgendjemand positiv überrascht?
Ehrlich gesagt habe ich mich bisher immer nur mit unseren direkten Gegnern befasst. Ich hatte keine Zeit, andere Spiele zu sehen. Daher also meine Antwort: nein.

Am Sonnabend spielt Deutschland gegen Europameister Frankreich. Wer gewinnt Ihrer Meinung nach?
Die Franzosen sind zwar nicht so gestartet, wie man gedacht hatte, aber ich glaube schon, dass sie es schaffen, gegen die deutsche Mannschaft zu gewinnen.

Sie sind Historiker. Was war Ihr Spezialgebiet?
Ach, das Studium ist schon so lange her. Warten Sie: Mittelalter, ein wenig Japan und natürlich die isländische Geschichte.

Vielleicht gelingt Ihnen 2007 etwas Historisches mit Ihrer Mannschaft - ein WM-Erfolg?
Ja, das wäre ja wirklich großartig, aber ich glaube, so weit sind wir leider noch nicht.

Gespräch: Jirka Grahl ...ND: Herr Gislason, hat Ihre Mannschaft nicht schon alles erreicht bei dieser WM?
Gislason: Was meinen Sie?

Das unglaubliche Match in Magdeburg, als Sie den hohen Favoriten Frankreich vom Platz fegten. 32:24 gegen den Europameister!
Ja, das war wunderbar, weil wir nach der Niederlage gegen die Ukraine beinahe schon draußen waren. Dieser Sieg hat uns wirklich einen extremen Schub gegeben.

Einige Spieler fragten in der Euphorie nach dem Sieg, warum denn nicht Island Weltmeister werden sollte. Wie weit wollen Sie noch kommen?
Wir machen das, wie man es bei so einem WM-Turnier macht: Wir schauen von Spiel zu Spiel.

Schauen Sie doch mal für uns zum Spiel am Sonntag gegen die deutsche Mannschaft. Wo liegen die Stärken des Gastgebers?
An guten Tagen haben die deutschen Spieler eigentlich gar keine Schwäche: sehr gute Torhüter, gute Deckung, guter Gegenstoß und gefährlich im Angriff. Und sie kommen immer besser in Schwung. Eine richtige Turniermannschaft.

Wie wird Ihre Mannschaft gegen Deutschland spielen?
So richtig habe ich mich damit noch nicht befasst. Aber wir kennen uns alle sehr gut: wir die Deutschen, die Deutschen uns. Wir haben zwar leider nicht so eine große Auswahl an Spielern, aber wir lassen uns was einfallen.

Wieso kann ein so kleines Land wie Island mit 307 000 Einwohnern immer so gute Handballer zur WM schicken? Was ist das Geheimnis?
Das schlechte Wetter (lacht). Acht Monate im Jahr kann man eigentlich nur in der Halle Sport treiben. Aber natürlich machen wir auch eine gute Nachwuchsarbeit. Die Trainer sind sehr gut ausgebildet - oft sind es Profis, die wieder nach Hause gekommen sind. Die übernehmen dann Jugendmannschaften. Bei denen ist der Standard dann wirklich hoch.

Sie haben mit Island in der WM-Vorrunde in Magdeburg gespielt, wo Sie bis vor einem Jahr gearbeitet haben. Waren die Fans stets auf Ihrer Seite?
Die Magdeburger waren wirklich großartig. Es war, als ob man zuhause spielt. Wir sind den Magdeburgern sehr dankbar, dass sie uns so unterstützt haben.

Wer wird Weltmeister?
Ich glaube immer noch an vier Favoriten: Kroatien und Frankreich zuerst, aber auch Spanien und Deutschland.

Hat Sie im bisherigen WM-Turnier irgendjemand positiv überrascht?
Ehrlich gesagt habe ich mich bisher immer nur mit unseren direkten Gegnern befasst. Ich hatte keine Zeit, andere Spiele zu sehen. Daher also meine Antwort: nein.

Am Sonnabend spielt Deutschland gegen Europameister Frankreich. Wer gewinnt Ihrer Meinung nach?
Die Franzosen sind zwar nicht so gestartet, wie man gedacht hatte, aber ich glaube schon, dass sie es schaffen, gegen die deutsche Mannschaft zu gewinnen.

Sie sind Historiker. Was war Ihr Spezialgebiet?
Ach, das Studium ist schon so lange her. Warten Sie: Mittelalter, ein wenig Japan und natürlich die isländische Geschichte.

Vielleicht gelingt Ihnen 2007 etwas Historisches mit Ihrer Mannschaft - ein WM-Erfolg?
Ja, das wäre ja wirklich großartig, aber ich glaube, so weit sind wir leider noch nicht.

Gespräch: Jirka Grahl

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