Stoiber-Fazit: »Keine Verletzungen«

Spitzengespräch über Nachfolge ergebnislos

  • Lesedauer: 2 Min.
München (AFP/ND). Die CSU tritt bei der Suche nach einem Nachfolger für Parteichef Edmund Stoiber auf der Stelle. Bei einem eigens einberufenen Spitzengespräch hielten am Freitag in München sowohl Bundesverbraucherminister Horst Seehofer als auch Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber ihren Anspruch auf den CSU-Vorsitz aufrecht. Der Ende September scheidende Parteichef Edmund Stoiber sagte, er wolle im Sinne des Friedens in der Partei weiter nach einer einvernehmlichen Lösung suchen. »Ich mache mir auch Sorgen, dass das vielleicht zu Auseinandersetzungen in der Partei führen kann«, sagte Stoiber. Er fürchte keinen Streit zwischen Huber und Seehofer persönlich, sondern vielmehr zwischen deren Anhängern. Das Spitzengespräch dauerte knappe drei Stunden. Als »gute Nachricht« verkündete Stoiber im Anschluss, »es hat keinen Kampf gegeben, es hat auch keine Verletzungen gegeben«. Es sei zudem sehr viel Vertrauen neu gebildet worden. Stoiber kündigte an, in den kommenden Wochen die Gespräche in der nun gewählten Zusammensetzung und womöglich auch in anderen Runden fortführen zu wollen. Er strebe weiter eine einvernehmliche Lösung in den nächsten zwei bis drei Wochen an. Aber auch ein achtmonatiger parteiinterner Wahlkampf ist möglich. »Beide sind natürlich auch bereit, letztendlich den Parteitag der CSU entscheiden zu lassen«, sagte Stoiber. Nun dürfe nichts übers Knie gebrochen werden. »Wenn hier Fehler gemacht werden, werden wir das 2008 und 2009 zu spüren bekommen«, sagte er mit Blick auf die anstehenden Wahlen. An dem Gespräch nahmen auch Landtagsfraktionschef Joachim Herrmann, Landtagspräsident Alois Glück, Innenminister Günther Beckstein, die Landesgruppenchefs Peter Ramsauer (Bundestag) und Markus Ferber (Europaparlament) sowie die stellvertretende Parteichefin Barbara Stamm teil.

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