Gedenktag unter dunklen Vorzeichen

Zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus an diesem Sonnabend wird zu vielfältigen Kundgebungen, Veranstaltungen und Protesten aufgerufen. Ein mutmaßlicher Brandanschlag auf ein Mahnmal in Verden löste Bestürzung aus.

Verden (ND). Einen Tag vor dem Holocaust-Gedenktag ist in Verden bei Bremen ein Mahnmal gegen die Massenvernichtung von Juden und zur Erinnerung an die Zwangsarbeiter ausgebrannt. Der Reichsbahn-Güterwaggon am Berufsschulzentrum in Verden-Dauelsen wurde vermutlich Ziel eines Brandanschlags. Die Polizei ermittelt. Vertreter der evangelischen Kirche und des örtlichen Bündnisses gegen Rechtsextremismus reagierten bestürzt. Der Waggon war im November 2003 unter der Schirmherrschaft des damaligen Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse eingeweiht worden. Der Vorfall fand am Vorabend von Protesten in über 20 Städten statt, bei denen heute Bahnchef Hartmut Mehdorn mit dem Vorwurf konfrontiert wird, dass er sich einer Ausstellung über die auf deutschen Bahnhöfen von den Nazis Deportierten verweigert. Mehdorn wird aufgefordert, ein »sofortiges« und angemessenes Gedenken an die Opfer der NS-Massendeportationen« zuzulassen. Etwa drei Millionen Menschen waren von der Reichsbahn, dem Vorgänger der Deutschen Bahn, in die Lager transportiert worden, darunter Zehntausende Kinder. Dem Druck hat Mehdorn im letzten Dezember teilweise nachgegeben, indem er eine Wanderausstellung ankündigte - ab Januar kommenden Jahres. Opferorganisationen und Bürgerinitiativen beklagen nunmehr, dass sie nicht beteiligt werden. Über Parteigrenzen hinweg warnten Politiker vor Rechtsextremismus und Politikverdrossenheit. Linksparteichef Lothar Bisky wies hier auf die europäische Dimension des Problems hin. Die VVN startet heute eine bundesweite Kampagne für ein NPD-Verbot. Die UNO-Vollversammlung verabschiedete am Freitag eine Resolution, die die Leugnung des Ho...