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Vorsicht, Schlämmkreide!

  • Lesedauer: 2 Min.

Sassnitz. Mit dem einsetzenden Tauwetter auch in Mecklenburg-Vorpommern steigt die Gefahr von Abbrüchen an der Kreideküste auf der Insel Rügen. Das Nationalparkamt Vorpommersche Boddenlandschaft mahnt zu besonderer Vorsicht bei Spaziergängen an der 13 Kilometer langen Kreideküste nördlich von Sassnitz. Mit dem Frost habe das in den Spalten gefrorene Wasser eine Sprengwirkung, so dass bei Plusgraden Steine und Geschiebemergel aus dem Kliff brechen könnten, sagte der Leiter des Amtes, Gernot Haffner. Dennoch erwartet das Amt keine größeren Abbrüche in diesem Frühjahr. Solche Abbrüche zeichneten sich in der Regel vorher ab, so Haffner. Es gebe derzeit aber keine Hinweise auf übergroße freie Hangbereiche oder extreme Rissbildungen.

Die Sturmflut Anfang Januar mit Wasserständen von 1,80 Metern über Normal hat auch der Rügener Küste zugesetzt. So seien die Schutt- kegel am Fuß des Kliffs durch die Wassermassen weggespült worden. Diese Kegel hätten eine gewisse Barrierewirkung. »Dieser Schutz ist jetzt weg. Das Meer arbeitet direkt am Kliff«, sagte Haffner. Damit steige die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Unterspülungen kommen werde und die Küstendynamik steige. »Das ist aber ein stetiger Prozess.« Wer die Natur an Rügens Kreideküste genießen will, sollte den Hochuferweg oberhalb des Kliffs benutzen - und diesen nicht verlassen. Gefahrlos sei auch noch der Bereich nördlich von Sassnitz bis zur Piratenschlucht. Am Kieler Bach könne noch abgestiegen werden. Allerdings warnte das Amt wegen der Abbrüche dort vor längeren Spaziergängen. Der Abstieg am Königsstuhl ist seit 2016 gesperrt, weil ein Baum auf den Abgang gefallen und diesen zerstört habe. Unklar ist bislang, ob dort ein neuer Abgang entsteht. dpa/nd Foto: dpa/Stefan Sauer

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