Vorstoß gegen ungerechtes Steuerprivileg

  • Lesedauer: 1 Min.

Potsdam. Der vom Land Brandenburg im vergangenen Jahr gestartete Vorstoß für eine Abschaffung der pauschalen Abgeltungssteuer auf Kapitaleinkünfte hat die erste Hürde genommen. Der Finanzausschuss des Bundesrates stimmte dem Vorschlag am Donnerstag mit den Stimmen aus elf Ländern zu, wie das Potsdamer Finanzministerium sogleich mitteilte. Die Abgeltungssteuer zum Beispiel auf Zinsen und Dividenden beträgt derzeit 25 Prozent, Einkommen wird dagegen mit bis zu 45 Prozent besteuert.

»Das empfinden viele Menschen zu Recht als ungerecht«, sagte Finanzminister Christian Görke (LINKE). Mit dem Vorstoß soll die Bundesregierung aufgefordert werden zu handeln. Die genaue Ausgestaltung wird offen gelassen. Nach dem Finanzausschuss muss jetzt der Bundesrat im Plenum darüber entscheiden.

Görke erinnerte daran, dass die Abgeltungsteuer 2009 mit der Begründung eingeführt wurde, sie diene der Eindämmung der Steuerflucht und sei daher aus fiskalischen Gründen gerechtfertigt. »Die Idee war, durch die Privilegierung von Kapitaleinkünften die Kapitalflucht ins Ausland und Steuerhinterziehung zu verhindern«, sagte Görke. »Nicht erst einige Steuerskandale später weiß man, dass diese Hoffnung nicht in Erfüllung ging. Es ist längst überfällig, die Privilegierung von Kapitaleinkünften endlich aufzuheben.« Nicht ein geringerer Steuersatz, sondern allein ein hohes Entdeckungsrisiko sei erfolgversprechend im Kampf gegen Steuerhinterziehung. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal