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Die Wissenschaftlerin Mithu San᠆yal und die Studentin Marie Albrecht haben jüngst in der »taz« einen Vorschlag unterbreitet, auf den man dringend gewartet hat: Opfer sexueller Gewalt solle man bitteschön nicht länger als »Opfer« bezeichnen, denn »Opfer« sei kein »wertfreier« Begriff: »Indem wir Menschen als Opfer bezeichnen, stecken wir sie in eine Schublade.« Stattdessen solle man sie lieber »Erlebende« nennen und diese Bezeichnung auch in den Duden aufnehmen. Dann nämlich könne »jede*r selbst bestimmen, wie er*sie das Erlebte bewertet«, ob man also die Vergewaltigung, die man »erlebt« hat, eher nicht gut oder dufte fand. Was die beiden Sprachexpertinnen allerdings anscheinend vergessen haben: Auch durch den abwertenden Begriff »Täter« wird dieser in eine Schublade gesteckt. Vielleicht könnte man ihn ja »Miterlebenden« nennen. Für während oder nach Vergewaltigungen Gestorbene wäre dann vermutlich der Terminus »Erlebt Habende« der richtige. tbl

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