Das Jobwunder von der Spree hält an

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

In Berlin und Brandenburg lag die Arbeitslosenquote im Februar um jeweils ein Prozent niedriger als vor einem Jahr. In Berlin bewegt sich die Arbeitslosenquote nun bei 9,6 Prozent, in Brandenburg bei 8,1 Prozent. Damit sind die Quoten gegenüber Januar um 0,2 Prozent beziehungsweise um 0,1 Prozent gesunken. 179 603 Berliner und 106 586 Brandenburger sind nun noch erwerbslos registriert.

Bernd Becking, Regionaldirektionschef der Arbeitsagentur, sprach am Mittwoch von einer »Arbeitsmarktbelebung«. Er fügte hinzu: »Wir blicken optimistisch auf die Entwicklung 2017 und verstärken auch bei sinkender Arbeitslosigkeit weiterhin die Qualifizierung. Davon profitieren auch die Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund.« In Berlin sind 29,3 Prozent der Erwerbslosen Ausländer, in Brandenburg sind es acht Prozent.

»Der Berliner Arbeitsmarkt bleibt unbeirrt auf Wachstumskurs. Das Jobwunder von der Spree dauert an und es ist keine Trendwende in Sicht«, erklärte Marion Haß von der Industrie- und Handelskammer. In den vergangenen fünf Jahren seien in der Hauptstadt etwa 210 000 neue Arbeitsplätze entstanden. »Dies entspricht der Einwohnerzahl der Stadt Mainz«, sagte Haß.

»Arbeitszeit ist auch eine Gerechtigkeitsfrage«, kommentierte Sozialministerin Diana Golze (LINKE) die aktuellen Daten. »Hier sind Frauen definitiv benachteiligt.« Rund 30 Prozent der Beschäftigten in Brandenburg arbeiten Teilzeit und 77 Prozent der Teilzeitbeschäftigten seien Frauen, die oft lieber eine volle Stelle hätten. »Sie verdienen weniger, mit negativen Auswirkungen auf ihre Rente. So sind besonders Frauen von Altersarmut bedroht«, betonte Golze. Deswegen begrüße sie, dass Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) ein Recht auf die Rückkehr zur Vollzeit einführen wolle. Es dürfe nur nicht bloß bei der Ankündigung bleiben. »Das Gesetz muss jetzt zügig kommen.«

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