Dunkel ist das Leben

Oper Erfurt: »Wozzeck«

  • Roberto Becker
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Alban Bergs »Wozzeck« aus dem Jahre 1925 gehört zu der Handvoll von Opern, in denen der Text und die Musik fest untergehakt Seit an Seit schreiten. Fast jeder von Georg Büchner fürs Libretto verwendete Satz lässt das Dichter-Genie durchscheinen, das das Leid der Kreatur und das Schiefe an der Welt in einen Halbsatz packen kann.

Wirklich falsch machen kann man da eigentlich nichts. Aber man kann es auf eine so entschiedene Weise richtig machen, wie es jetzt an der Oper in Erfurt gelungen ist. Bühnenbildner Etienne Pluss hat einen faszinierenden optischen Nenner für die Geschichte des geschundenen »guten Menschen« gefunden, der nur der Spielball ist, zum Mörder wird und sich am Ende selbst umbringt. Und trotzdem nach Kräften versucht hat, zu leben. Der Leipziger Schauspielchef Enrico Lübbe füllt ihn und die Figuren um ihn herum so mit Leben, dass es ergreift und man fasziniert über die Schönheit des Hässlichen staunen kann.

In den ersten...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.