Gießen zu Mittag?

Charles Dowding räumt mit Irrtümern auf

  • Mona Grosche
  • Lesedauer: 2 Min.

Die neue Gartensaison hat begonnen! Damit sie nicht in Stress ausartet, lohnt ein Blick in dieses hübsch illustrierte Buch, verhilft es einem doch zu einem entspannten Umgang mit angeblich ehernen Wahrheiten - und damit letztendlich zu weniger Arbeit! Unerschrocken wird hier mit gängigen Meinungen aufgeräumt, so etwa, dass man Pflanzen im Sommer nicht zur Mittagszeit gießen darf, weil die Blätter sonst verbrennen. Wessen Basilikum oder Gurken also in der prallen Sonne mit jämmerlich hängenden Blättern vor sich hin leiden, kann von nun an die armen Pflanzen ohne Probleme aus ihrer Not erlösen.

Der Gartenexperte Charles Dowding, ein Urgestein in der britischen Biogartenszene, setzt sich mit 99 vermeintlich unumstößlichen Grundsätzen des Gärtnerns auseinander, wie etwa, dass man Setzlinge nicht in Kompost pflanzen darf oder Tomaten mehr Aroma bekommen, wenn man zur Reifezeit alle Blätter entfernt. Besonders angenehm an Dowding ist, dass er über diese Irrtümer nicht einfach die Nase rümpft, sondern zu erklären versucht, wie sie zustande gekommen sind - und weshalb sie zur Zeit ihrer Entstehung vielleicht sogar sinnvoll waren. Erfreulicherweise fallen auch das Umgraben und das allzu gründliche Unkrautrupfen unter die Dinge, die man getrost über Bord werfen kann. Eine interessante Lektüre für alle Hobbygärtner.

Charles Dowding: Gelassen gärtnern. 99 Gartenmythen und was von ihnen zu halten ist. Oekom Verlag 144 S., geb., 14,95 €.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal