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Frauen meiden nach wie vor technische Ausbildungsberufe

+++ Zahlen & Fakten +++ Zahlen & Fakten +++

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Der Anteil weiblicher Azubis in technischen Berufen stagniert. Ihre Quote lag im Jahr 2015 bei 12,4 Prozent und damit auf demselben Niveau wie 1993, teilte das Bundesinstitut für Berufsbildung in Bonn als Ergebnis einer Analyse des Instituts mit.

Ein genauerer Blick auf die Unterschiede zwischen Männern und Frauen in technischen Ausbildungsberufen zeige, dass es durchaus »frauentypische« Technikberufe gebe. Hierzu zählen nach Angaben des Instituts der Beruf des Augenoptikers mit einem Frauenanteil von 72 Prozent, der Biologielaborant (66 Prozent), der Mediengestalter und Zahntechniker (je 60 Prozent) sowie der Hörgeräteakustiker (58 Prozent).

Die überwiegend »männertypische« Technikberufe stammen alle aus dem Produktionssektor. Beispielhaft stehen hierfür der Land- und Baumaschinenmechatroniker, der Elektroniker, der Metallbauer, der Informationselektroniker sowie der Kfz-Mechatroniker. In diesen Berufen liege der Männeranteil zwischen 96 und 99 Prozent.

Weniger Minijobs seit Mindestlohn-Einführung

Die Einführung des Mindestlohns von 8,50 Euro im Januar 2015 hat die Zahl der rund acht Millionen Minijobs in Deutschland schrumpfen lassen. Der Rückgang wurde jedoch teilweise durch eine Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse ausgeglichen, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg mitteilte. Im Vergleich zu den Vorjahren habe sich die Zahl der umgewandelten Minijobs verdoppelt.

Im Januar 2015 lag die Zahl der Umwandlungen laut der IAB-Studie bei fast 110 000 und damit deutlich höher als im Vorjahr (53 000). Dabei seien vor allem aus Minijobstellen von Frauen, Älteren, Ostdeutschen sowie von Beschäftigten in mittelgroßen Betrieben sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse geworden.

Bezahlte und unbezahlte Überstunden

Im Jahr 2016 leisteten Arbeitnehmer im Durchschnitt rund 21 Stunden bezahlte Überstunden und 24 unbezahlte Überstunden. Das geht aus einer Information der Bundesregierung im April 2017 hervor. Zu den Branchen mit den meisten unbezahlten Überstunden gehören demnach die Bereiche Erziehung und Unterricht (37 Stunden), Information und Kommunikation (35,4 Stunden) und freiberufliche, wissenschaftliche oder technische Dienstleister (34,7 Stunden).

Freie Lehrstellen und demografischer Wandel

Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, entschieden sich im vergangenen Jahr nach vorläufigen Ergebnissen rund 510 900 Jugendliche für eine Lehre im dualen System. Das waren 5700 Verträge (minus 1,1 Prozent) weniger als im Jahr 2015. Den Angaben zufolge setzte sich damit der rückläufige Trend der vergangenen Jahre fort. Maßgeblicher Grund dafür sei die demografische Entwicklung, die zu weniger Lehrstellenbewerbern führe. Außerdem wollten immer mehr Schulabsolventen mit Hochschulreife ein Studium aufnehmen.

Laut Statistik wurden 2016 im größten Ausbildungsbereich Industrie und Handel, zu dem auch Banken und Versicherungen gehören, zwei Prozent weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Vorjahr (302 000). Auch in der Landwirtschaft verzeichneten die Arbeitgeber einen leichten Rückgang (minus 1,5 Prozent) auf 13 200 neue Verträge. Im Handwerk (137 500) und im Öffentlichen Dienst (13 200) gab es dagegen jeweils einen Anstieg um 0,3 bzw. 1,6 Prozent. Agenturen/nd

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