Unwetter: Hunderte Reisende saßen fest

Hamburger Flughafen stundenlang lahmgelegt / Regionalzug fährt in Thüringen auf Gerölllawine / Viel Regen im Osten und Norden

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Erst Hitze, dann Donnerwetter: Heftige Unwetter haben in Deutschland für Großeinsätze der Rettungskräfte gesorgt. Am Hamburger Flughafen saßen am Freitagabend etwa 400 Reisende fest. Ihre Flieger konnten bei dem schlechten Wetter nicht abheben. »Die Leute werden gut versorgt. Das Rote Kreuz ist die ganze Zeit im Einsatz«, sagte ein Sprecher der Polizei. Helfer bauten Feldbetten auf, in denen die erschöpften Menschen die Nacht verbrachten.

Der U-Bahn-Verkehr in der Hansestadt war ebenfalls beeinträchtigt. Ein Blitzschlag löste eine Stellwerksstörung aus, danach wurde auf der Linie der U3 ein Ersatzverkehr eingerichtet, wie die Hamburger Hochbahn mitteilte.

Die Feuerwehr war am Abend fast pausenlos im Einsatz. »Wir verzeichnen 118 wetterbedingte Einsätze«, sagte ein Sprecher. Zwei Blitzeinschläge hätten zu Schwelbränden geführt, die rasch gelöscht wurden. »Etwas wirklich Dramatisches war aber nicht dabei«, so der Sprecher. In der Nacht zum Samstag ebbten die Einsätze wieder ab und die Feuerwehr kehrte in die Wachen zurück.

In Thüringen ist am Freitagabend ein Regionalzug in Folge eines schweren Unwetters entgleist. Der Zug sei auf der Strecke Gera - Göschwitz unterwegs gewesen und gegen 19.30 Uhr in eine Schlamm- und Gerölllawine gefahren, die bei einem Erdrutsch auf die Gleise gespült worden war, teilte die Deutsche Bahn mit. Teile des Zuges seien dabei aus den Gleisen gesprungen. Ersten Erkenntnissen zufolge wurden acht Menschen leicht verletzt.

Der Zugverkehr auf dem betroffenen Streckeabschnitt zwischen Hermsdorf und Stadtroda wurde unterbrochen. Ein Ersatzverkehr mit Bussen konnte laut Bahn zunächst nicht eingerichtet werden, da auch der Straßenverkehr durch das Unwetter erheblich beeinträchtigt war.

Auch in anderen Teilen Thüringens sowie regional in Sachsen-Anhalt, Sachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern oder auch dem Osten Niedersachsens gab es viel Regen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Abend berichtete. Mitunter seien bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter niedergegangen, auch Hagel. In der Nacht zum Samstag hob der DWD die Unwetterwarnungen auf.

Insgesamt war das Wetter in Deutschland am Freitag zweigeteilt: Im Westen wurden nur etwa 15 bis 20 Grad erreicht, in der Osthälfte herrschten bei strahlendem Sonnenschein bis zu 30 Grad. Agenturen/nd

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