Popmusik wider Terrorwahn

In London starben erneut sieben Menschen, die Wahlkämpfer hielten nur kurz inne

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Berlin. Bei einer erneuten Terrorattacke im Zentrum Londons sind am Samstagabend sieben Menschen getötet und fast 50 weitere verletzt worden, einige von ihnen lebensgefährlich. Die drei Angreifer waren auf der London Bridge zunächst mit einem Lieferwagen in eine Gruppe von Menschen gerast, anschließend stachen sie in einem nahe gelegenen Ausgehviertel wahllos auf Menschen ein. Die Polizei erschoss die Angreifer.

»Genug ist genug« hat die britische Premierministerin Theresa May den Anschlag kommentiert. Sie wolle den Extremismus »ausrotten«. Und während in der Nacht zum Montag Razzien stattfanden, bei denen zwölf Personen festgenommen wurde, saß May schon wieder an ihrer nächsten Wahlkampfrede. Denn: »Das Leben unserer Demokratie muss weitergehen«, erklärte die Premierministerin später in London.

Gerade einen Tag hielt der Wahlkampf inne. Während die Opposition nun Mays Rücktritt fordert, hofft sie wohl, mit markigen Worten zur inneren Sicherheit könnten ihre Konservativen bei den vorgezogenen Wahlen am Donnerstag der Labour-Party Stimmen abnehmen. Doch wie sich die politische Stimmung im Königreich entwickelt, ist ungewiss. Ganz andere Aussagen hörte man nämlich am Sonntagabend beim Benefizkonzert unter dem Motto »One Love Manchester«. 50 000 Menschen waren gekommen, die Show wurde weltweit übertragen. US-Popstar Ariana Grande erinnerte so an die 22 Terroropfer bei ihrem Konzert vor rund zwei Wochen in Manchester. Neben der Sängerin traten Coldplay, Pharrell Williams, Take That, Imogen Heap, Robbie Williams, Marcus Mumford, Niall Horan und andere auf. Unterdessen versprach ein Vertreter von Facebook, das soziale Netzwerk wolle »für Terroristen eine feindliche Umgebung« sein. hei Seiten 2 und 8

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